Vor genau 100 Jahren, am 3. August 1913, wurde das legendäre Ehrendenkmal für die am 17., 18., und 19. August 1813 bei Kunnersdorf, Friedland, Einsiedel und Wüstolbersdorf in den Napoleoni- schen Kriege gefallenen Soldaten feierlich einge- weiht. Überlieferungen zufolge sollen von den gefallenen Soldaten drei Mann auf dem Ringen- hainer und ein Mann auf dem Kunnersdorfer Friedhof bestattet worden sein. Anzunehmen ist, dass die meisten der auf dem Feld der Ehre gebliebenen Soldaten auf freiem Feld, am Ort und Stelle ihres Todes der Erde übergeben worden sind, worauf auch eine aufgefundene Zeitungsnotiz aus dem Jahr 1900 verweist:
„Bei Kunnersdorf in Böhmen wurden kürzlich auf einem Feld menschliche Skelette, bestehend aus zwei Schädelteilen, zwei Kreuzbeinen, sieben Schenkelbeinen, und mehrere kleine Knochenreste aufgefunden. Man nimmt an, dass es die Überreste von polnisch-französischen Soldaten sind, die bei Kunnersdorf gefallen sind. Die Gefallenen wurden in einem Massengrab beerdigt, das seither geebnet wurde.“
Zur Errinnerung an diese denkwürdige Zeit malte der Maler Anton Donath ein Bild, das die Bewirtung österreichischer, preussischer und russischer Trupen in Friedland darstellt. Das Bild befand sich 1913 im Rathaussaal der Stadt. Heute befindet sich das Bild im Stadtmuseum.
Die 2. leichte Division verlor in diesen Waffengängen 1 Offizier (Oberleutnant Nagy, geboren 1783 in Borsod in Ungarn) und 18 Mann an Toten, 1 Offizier, 52 Mann wurden verwundet, 18 gefangen, 2 tote und 5 verwundete Pferde. Der Gegner bezifferte seine Verluste mit 31 Toten, darunter 1 Offizier und 27 Verwundete, darunter 2 Offiziere.
So wie alle deutsche Denkmäler und Gedenktafeln wurde auch dieses Denkmal nach dem Zweiten Weltkrieg beschädigt und die Beschriftung zerschlagen. Mit der Zeit war es mit Bäumen und Sträuchern umgeben. Der Zugang war total verwachsen und unbegehbar. Von der Hauptstraße aus konnte man es fast nicht mehr sehen. Es geriet in Vergessenheit…
Das hat sich geändert. Das neu restaurierte Kriegerdenkmal an der Hauptstraße von Friedland nach Kunnersdorf wurde am Samstag, den 3. August 2013 feierlich eingeweiht und erhielt bei strahlendem Sonnenschein von dem Reichenberger Militärkaplan kpt. Petr Šabaka den kirchlichen Segen. Anwesend war auch eine Ehrengarde in historischen Uniformen aus Reichenberg. Damit erfolgte der Auftakt zu den Jubiläumsfeierlichkeiten. Auf der Vorderseite des Denkmals wurde eine neue Gedenktafel mit folgenden Text in deutscher Sprache angebracht:
DEM ANDENKEN DER IN DEN GEFECHTEN BEI KUNNERSDORF, FRIEDLAND, WÜSTOLBERSDORF UND EINSIEDEL AM 17., 18. UND 19. AUGUST 1813 MIT DEN TRUPPEN DER AVANTGARDE DES FRANZÖSISCH-POLNISCHEN VIII. KORPS UNTER GENERAL UMINSKI UND DER FRANZÖSISCHEN DIVISION GENERAL BRUNO RÜHMLICH GEFALLENEN ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHEN KRIEGER OBERLEUTNANT GEORG NAGY DES HUSAREN-REGIMENTES „KAISER“, 25 SOLDATEN DER 2. LEICHTEN DIVISION UNTER GENERAL GRAF NEIPPERG UND DEN DASELBST GEBLIEBENEN OFFIZIEREN UND MANNSCHAFTEN DES GEGNERS
ERRICHTET 1913
Die Kosten für bisherige Sanierungsmaßnahmen betragen 80.000.- Kronen. Finanziel wurde das Projekt von der Gemeinde Kunnersdorf (Bürgermeister Milan Götz), der Bürgervereinigung Frydlantsko in Haindorf und weiteren privaten Spenden unterschtützt.
Foto und Text: Stanislav Beran
stabera@gmail.com